Anfang 2024 wurden wir von den Betreibern der Schwarzwaldbahn in Deutschland angesprochen. Besonders in den trockeneren Monaten des Jahres kam es zu erheblichem Radverschleiß. Trotz früherer Investitionen in verschiedene Maßnahmen blieb das Problem bestehen – keine der Lösungen erwies sich als wirksam.
Ursachenanalyse und tribologische Messungen
Bei einer ersten Inspektion vor Ort stellten unsere Spezialisten fest, dass nicht nur die Räder, sondern auch die Schienen einem starken Verschleiß ausgesetzt waren. In Absprache mit dem Kunden wurde entschieden, die gesamte Strecke einer umfangreichen Tribomessung zu unterziehen. Diese Messungen haben die Reibungskoeffizienten aller Bögen genau abgebildet.
Die Ergebnisse waren bezeichnend: Auf mehreren Streckenabschnitten lagen die Werte deutlich über der Norm. Dies deutete auf einen strukturellen Mangel an Schmierung hin, was den beschleunigten Verschleiß erklärte. Die Analyse ergab, dass eine gezielte Schienenkonditionierung die effektivste Lösung wäre.

Implementierung der Lösung
Auf Grundlage des Triboberichts entschied sich der Kunde, zunächst einen Zahnbogen zu konditionieren. Zu diesem Zweck wurden im März 2025 sechs Schienenkonditionierungsanlagen installiert. Diese Anlagen werden derzeit hinsichtlich ihrer Leistung und ihrer Auswirkungen auf den Verschleiß überwacht.
Es wird erwartet, dass dieser gezielte Ansatz nicht nur den Rad- und Schienenverschleiß deutlich reduziert, sondern langfristig auch zu geringeren Instandhaltungskosten und einer längeren Lebensdauer des Gleises beiträgt. Bei positivem Ergebnis soll der Ansatz auf der restlichen Schwarzwaldbahn weiter ausgerollt werden.

